25. Mai 2022
Bereits 2019 unterzeichneten und teilten wir die Weimarer Erklärung, die sich für eine unabhängige und wertebasierte politische Bildung stark machte. Im Zuge der Corona-Pandemie gilt es nun wieder Stellung zu nehmen und Haltung zu zeigen: für ein solidarisches Miteinander. Deshalb gehören wir gern wieder zu den Mitunterzeichner*innen. Wenn ihr die Weimarer Erklärung ebenfalls unterstützen wollt, könnt ihr hier unterzeichnen.
Als Unterzeichnende der »Weimarer Erklärung für demokratische Bildungsarbeit« (2019) sehen wir mit großer Sorge, dass die Gedenkstätte Buchenwald in den vergangenen Wochen in bisher ungekanntem Ausmaß Ziel von Hass in Form von Mails und Anrufen geworden ist. In diesen werden die Corona-Schutzmaßnahmen mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt. Wir zeigen uns solidarisch mit den Mitarbeitenden der Gedenkstätte und wehren uns gegen eine Instrumentalisierung der Pandemie durch Geschichtsrevisionisten und Demokratiefeinde.
Die große Mehrheit der Bevölkerung trägt die Belastungen der Pandemie solidarisch, denn sie weiß: Nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme und gesellschaftlichem Miteinander kann es gelingen, sie zu überwinden.
Doch bei den »Spaziergängen« – auch in Weimar – und in den einschlägigen Telegram-Gruppen geht es inzwischen vielen längst nicht mehr nur um Kritik an einzelnen Infektionsschutzmaßnahmen, sondern auch darum, die demokratische Gesellschaftsordnung an sich und ihre Grundwerte zu delegitimieren. »Spaziergänge« werden von Rechtsextremen und »Reichsbürgern« unterwandert. Es werden wissenschaftsfeindliche Desinformationen und antisemitische Verschwörungsmythen verbreitet. Vielfach betreiben »Spaziergänger« und »Corona-Kritiker« Geschichtsrevisionismus: Infektionsschutzmaßnahmen setzen sie mit dem Holocaust gleich und behaupten, wir würden in einer »Corona-Diktatur« leben. Solche Gleichsetzungen verharmlosen nicht nur den Nationalsozialismus und verhöhnen dessen Opfer, sie sind der gezielte Versuch, Zwiespalt zu säen und die liberale Demokratie zu bekämpfen.
Deshalb verwahren wir uns dagegen in aller Deutlichkeit.
Als Weimarer Institutionen der historischen, politischen und kulturellen Bildung schaffen wir Räume für demokratische Debatten. Wir stehen für einen wissenschaftlich fundierten Austausch von Argumenten, der gegensätzliche Meinungen akzeptiert, ohne undemokratischen und menschenfeindlichen Positionen Raum zu geben. Denn Kritik an staatlichen Maßnahmen gehört wie das Recht auf freie Meinungsäußerung und das Versammlungsrecht zu einer funktionierenden Demokratie. Die Achtung der Menschenrechte und der Respekt gegenüber anderen Meinungen und Personen bleiben dabei wichtige Grundvoraussetzungen für das gesellschaftliche Miteinander.
Gemeinsam setzen wir auf Solidarität und Rücksichtnahme in der Pandemie. Schützen wir nicht nur uns und andere, sondern auch unsere demokratische, offene, freie und solidarische Gesellschaftsordnung, indem wir unsere Stimme erheben: Für ein solidarisches Miteinander!
12. April 2022
Das Wetter wird schöner und wir freuen uns auf spannende Reiseziele in den nächsten Monaten. Für einige Fahrten haben wir noch Restplätze. Hier findet ihr eine Übersicht, alle Informationen gibt es jeweils per Klick auf den Titel. Wir freuen uns, euch im Reisebus begrüßen zu dürfen!
Erfurt und Weimar – In der Mitte Deutschlands
Termin: 9. bis 11. Juni
Buchenwald – Verfolgung und Terror gegen Minderheiten
Termin: 28. bis 30. Juni
Hauptstadt Berlin – eine inklusive Bildungsfahrt
Termin: 26. bis 29. September
Das Mittelrheintal zwischen Mainz und Koblenz
Termin: 28. September bis 1. Oktober
01. April 2022
Liebe Freundinnen und Freunde,
seit den 1960er Jahren finden zu Ostern in der alten Bundesrepublik Friedensmärsche statt. Während diese traditionellen Demonstrationen immer weiter schrumpften, führt der Krieg in der Ukraine wöchentlich zu immer neuen Großdemonstrationen. Nicht nur die atomare Bedrohung, auch eine Politik der Aufrüstung sind altbekannte Themen, die wieder an Aktualität gewonnen haben.
Unsere Spendenaktion für die Ukraine ist derweil beendet. Ingesamt haben wir fast 60.000€ gesammelt, von denen Handschuhe, medizinische Ausrüstung etc. gekauft wurden. Diese wurden zusammen mit den vielen Sachspenden direkt in die Ukraine geliefert. Wir bedanken uns bei allen Spender*innen und vor allem bei unserer Kollegin Anna und den Freiwilligen, die die letzten Wochen ihre gesamte Energie in die Organisation und Koordination der Spenden gesteckt haben. Ihr könnt das Ukrainische Koordinationszentrum Dresden weiterhin mit Geld oder mit der Bereitstellung eines Büros unterstützen. Aktuelle Informationen gibt es unter plattform-dresden.de.
Gleichzeitig läuft die politische Bildung natürlich bei uns weiter. Im April stehen neben Online-Seminare wieder zahlreiche Kompetenz-Seminare für verschiedenste Themen an: Finanzen, Moderation, Planung und Rhetorik gehören dazu. Zudem findet ein Neustadt-Rundgang mit Christoph Meyer statt, der zu den bekannten und unbekannten Ecken im Viertel führt. Ein weiterer Rundgang, den wir zwar nicht organisiert haben, an dem aber unser Kollege Janosch mitgewirkt hat, findet Ende April statt. Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste lädt zum Audiowalk „In Dresden links?“ ein, Startpunkt ist das Herbert-Wehner-Haus und Janosch ist mit einem Beitrag zu hören.
Und noch ein Hinweis für unsere kommenden Seminare: Weiterhin gilt die 3G-Regel für die Teilnahme an unseren Veranstaltungen, auch wenn sie ab dem 3. April nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben ist. Für eure und unsere Sicherheit.
Mit österlichen Grüßen
Euer Wehnerwerk-Team
01. März 2022
Liebe Freundinnen und Freunde,
der März ist da, der Frühling kommt und alles wird freundlicher. Zumindest beim Wetter. Die politische Großwetterlage sieht weniger heiter aus. Während in Deutschland weiterhin jeden Montag Corona-Verharmloser „spazieren gehen“, schauen wir sorgenvoll nach Osten und hoffen auf eine schnellstmögliche Lösung für Frieden und Demokratie in der Ukraine.
Während wir auf diese Situation keinen wirklichen Einfluss haben, können wir doch im Kleinen gegen Fake News und rechte Parolen Haltung zeigen. Frank-Walter Steinmeier hat in der Rede nach seiner Wiederwahl als Bundespräsident vieles angesprochen, dem wir nur zustimmen können: Demokratie funktioniert, wenn sie von allen mitgetragen und ausgefüllt wird. Durch Engagement und durch Haltung zeigen gegen die Gegner*innen von Demokratie und Vielfalt. Denn „jede und jeder […], der sich um mehr kümmert als nur um sich selbst, der gewinnt ein Stück Zukunft für uns alle“ – demnächst bei uns auch als Postkarte.
Haltung zeigen verlangt Mut und die richtigen Worte zur richtigen Zeit. Bei letzterem können wir helfen: mit der Neuauflage unserer kostenfreien Broschüre „Argumente gegen Stammtischparolen“. Mit aktualisierten Daten und Fakten bekommt ihr so handfeste Argumente für Diskussionen in Familie, Verein oder Arbeitsumfeld. In unseren Online-Seminaren im März könnt ihr außerdem üben, in solchen Situationen – online wie analog – angemessen zu reagieren. Hintergrundwissen gibt es auch in den Seminaren zu den sozialen Medien, Reichsbürgern und Impfskeptikern.
Ein anderes Thema, das uns zurzeit viel beschäftigt, ist die Barrierefreiheit. Unsere Website wird gerade an die gesetzlichen Vorschriften angepasst, um sie möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Auch bei unseren Bildungsangeboten tut sich einiges. Mit Rundgängen durch Dresden machen wir auf die überall bestehenden Barrieren für Rollstuhlnutzer*innen aufmerksam. Besonders freuen wir uns auf die inklusive Bildungsfahrt nach Berlin. Mit einem vielfältigen Programm zu Geschichte, Politik und Zukunft der Bundeshauptstadt wollen wir Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen und den Austausch fördern. Idee und Konzept beider Veranstaltungen verdanken wir unserer FSJlerin Lisa. Die Ausschreibung für das Jahr 2022/23 startet übrigens heute, wir bieten wieder eine barrierefreie FSJ-Stelle an.
Zum Abschluss wollen wir alle Eltern und Familien auf die Neuauflage der beliebten Familienwerkstatt im Herbst hinweisen. „Demokratie im Kleinen“ beginnt in der Familie und das wollen wir mit euch gemeinsam erproben!
Mit optimistischen Grüßen
Euer Wehnerwerk-Team
25. Februar 2022
Liebe Freundinnen und Freunde,
die Nachrichten aus der Ukraine setzen uns zu.
Umso mehr danken wir Euch für Eure große Spendenbereitschaft!
Viele Menschen kamen mit Verbandsmaterial, mit Schlafsäcken etc. ins Wehnerhaus.
Ab HEUTE bitten wir, Sachspenden in der Magdeburger Str. 58 abzugeben, da dort die Verladung auf den LKW direkt erfolgt, der dann Richtung Ukraine aufbricht.
In den letzten 7 Tagen sind mehr als 20.000 Euro auf dem Freundeskreis-Konto eingegangen,
die erste große Sammelbestellung im Wert von mehr als 10.000 Euro wurde gestern ausgelöst, bestellt wurden:
Wir halten Euch selbstverständlich auf dem Laufenden und DANKEN vielmals. Wir sind überwältigt.
Und der Hinweis: wer eine Spendenbescheinigung möchte, mailt uns – mit Angabe der Postadresse, dem Zahlungsbetrag und dem Datum der Überweisung.
Wie alle sind wir schockiert über den Angriff Russlands auf die Ukraine. Die Demokratie und unzählige Menschenleben sind in Gefahr. Wir bitten um Eure Unterstützung, um den Menschen vor Ort zu helfen.
Wir sammeln Geld- und noch wichtiger Sachspenden. Ganz konkret:
Sachspenden können hier im Herbert-Wehner-Haus abgegeben werden. Geldspenden bitte auf das Konto unseres Freundeskreis Herbert-Wehner-Bildungswerk e.V. überweisen:
Ostsächsische Sparkasse Dresden
IBAN DE27 8505 0300 3120 0690 26
BIC OSDDDE81XXX
Stichwort: „Ukraine 2022“
Wir gewährleisten Transparenz und sichern zu, dass alle eingegangenen Spenden 1:1 für die Ukraine eingesetzt werden.
„Helfen. Und arbeiten. Und nicht verzweifeln.“ (Herbert Wehner)