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19. Juni 2019

Lebhafte Diskussion über die Arbeit der Zukunft

Am Dienstag den 18. Juni fand im Penck-Hotel, unweit des neuen Herbert-Wehner-Hauses, die Fish-Bowl Diskussion zum Thema „Arbeit neu denken“ statt.
Am Tisch in der Mitte des Raumes nahmen die Makrosoziologin Prof. Antonia Kupfer, der Unternehmer Matthias Quendt sowie der sächsische Staatsminister für Arbeit, Wirtschaft und Verkehr, Martin Dulig Platz.
Den Rest der Stühle belegten nach kurzer Vorstellungsrunde Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Publikum.

Die drei Hauptdiskutanten brachten unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Arbeit mit. Quendt, der zunächst im elterlichen Unternehmen anpackte und ausgebildet wurde, inzwischen aber als eigenständiger Unternehmer tätig ist, betonte, dass für mittelständische Unternehmer gute Arbeit auch im Interesse ihrer Angestellten viel wert sei und auch bleibe. Die Digitalisierung der letzten Jahre sei allumfassend aber als Chance zu nutzen. Frau Prof. Kupfer berichtete von einer durch sie betreuten Studie, nach der z.B. Supermarktkassiererinnen sehr motiviert sein, zu Arbeiten und sich einzubringen. Diese auch in anderen Branchen festzustellenede Motivation müsse in Zukunft besser genutzt werden. Dulig wies darauf hin, dass es Aufgabe der Politik sei, die richtigen Rahmenbedingungen für gute Arbeit zu schaffen.

Durch den Input der übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kam das Gespräch schnell auf das Beispiel Pflege. Hier entzündete sich die Diskussion an der Frage, ob es sinnvoll sei, diese Arbeit in Zukunft durch Pflegeroboter erledigen zu lassen. Einig war man sich darüber, dass Maschinen nie die notwendige menschlichen Zuwendung ersetzen werden können, die es hier brauche. Möglich sei es aber, dass etwas Drohnen Medikamente liefern oder Pflegerinnen und Pfleger durch moderne Technik bei körperlich schweren Arbeiten entlastet werden.
Ähnliches gelte für den Bereich Bildung in dem man, wie Dulig betonte, durchaus vieles modernisieren und verbessern könnte, zum Beispiel in dem man schwere Schulbücher durch Tablets ersetze. Gleichzeitig sei auch hier, wie auch Kupfer beipflichtete, der menschliche Kontakt unerlässlich.
Unterschiedlich wurde die Frage bewertet, ob es nicht sinnvoll wäre, Arbeitszeiten generell zu reduzieren, oder durch ein bedingungsloses Grundeinkommen dafür zu sorgen, dass Menschen weniger Zeit für den Broterwerb und mehr Zeit für andere Dinge haben.

Das Bildungswerk dankt an dieser Stelle noch einmal allen Diskussionsteilnehmerinnen und
-teilnehmern für die rege Debatte zum Thema Arbeit!